SCORA net

Sollten Sie Interesse an Vorträgen, Projekttagen, Pädagogischen Tagen, Filmvorführungen mit anschließendem Gespräch, Lesungen, Musikevents, Workshoptagen für Schüler_innen oder auch Lehrkräften haben,
wenn Sie Beratung wünschen, wie Sie in Ihrer Schulentwicklung Impulse setzen können, wenden Sie sich bitte jederzeit an uns. 

Gerne nehmen wir Sie in unser regelmäßiges Rundschreiben auf,
sodass Sie alle aktuellen Angebote immer zeitnah erfahren.

Wir vermitteln Ihnen gerne Kontakte zu Menschen aus Israel, Baden-Württemberg bzw. Deutschland, aus den Bereichen Kunst, Kultur
(z. B. Theater, Tanz, Kino, Literatur, Bildende Künste usw.), Sport, Wissenschaft, Biografiearbeit, Antirassismustrainings, diskriminierungskritische Schule, Wirtschaft, offener Jugendarbeit, politisch-historischer Bildung, Gedenkstättenarbeit, Zeitzeugengesprächen usw, und besprechen auch gerne mit Ihnen, welches Angebot für Ihre Bedürfnisse das passende sein könnte.

Eindrücke aus unserem Netzwerk

Teacher Trainers‘ Programm

Auftakt von TTP – (fast) ohne Israelis - Verkürzte Workshop-Woche


Im Rahmen unseres Teacher Trainers‘ Programm, das in Kooperation mit dem ZSL durchgeführt und von der Akademie für innovative Bildung und Management (aim) in Heilbronn gefördert wird, war in der letzten Juniwoche die gemeinsame Workshop-Woche geplant, die unsere beiden Dozenten-Teams aus Israel und Baden-Württemberg erstmalig auch face to face zusammenbringen sollte. Ein wichtiges Thema der bisherigen Videobesprechungen war die wechselseitige Information über die jeweilige Ausbildung und pädagogisch-methodischen Konzepte zur Vermittlung der Inhalte zu Holocaust, Antisemitismus, jüdischem Leben und aktuellem Rassismus.

Doch die Politik machte uns einen Strich durch die Rechnung. Der Luftraum über Tel Aviv war gesperrt und niemand durfte ausreisen. Bereits bei den Videokonferenzen war deutlich zu spüren, wie angespannt und schwierig die Situation für unsere israelischen Kolleginnen und Kollegen war. Denn während der Besprechungen ging häufig der Blick der Israelis auf das Smartphone, um zu sehen, ob die Warn-App wieder eine Raketenwarnung meldete.
Wir haben uns trotz des Ausreiseverbots dennoch dafür entschieden, die geplante Woche nicht ausfallen zu lassen, sondern zumindest mit dem deutschen Team zu beginnen. Und die halbe Woche, die wir dann am Seminar in Stuttgart zusammen verbrachten, gab uns Recht: Es war gut und richtig, dass wir uns über unsere Ausbildung, über Israel und die eigene Wahrnehmung der politischen Lage austauschten.

Intensiviert und nochmals deutlich angeregt wurde unser Austausch durch die eindringliche Reiseschilderung von Landrat Joachim Walter aus Tübingen. Landrat Joachim Walter war in Israel, als das Land vom Iran beschossen wurde. Gemeinsam mit einer kleinen Gruppe hatte er die Partnerregion des Landkreises Tübingen in Israel besucht und während unserer verkürzten Workshop-Woche im Landratsamt Tübingen darüber berichtet, wie aus der Reise ein Besuch in einem Land im Kriegszustand wurde: Ausharren im Bunker bis zur Entwarnung und langwierige Ausreise über Ägypten – Bestechungsgelder inklusive.

Dieser Bericht hat uns die Aktualität deutlich vor Augen geführt und uns darin bestätigt, wie wichtig unser Austausch mit Israel ist. Ein befreundetes Ehepaar von Claudia Rugart, Dafna und Eithan, die nach einem Besuch in der Schweiz in Stuttgart waren und nicht nach Israel zurückfliegen konnten, haben uns in persönlichen Schilderungen ihre Perspektive auf die aktuelle Situation nahegebracht und unsere Fragen beantwortet.
Über die Schilderungen des Tübinger Landrats und die persönliche Betroffenheit von Dafna und Eithan wurde für uns die konkrete Realität der fehlenden Partner aus Israel dadurch doch greifbar und erlebbar gemacht.

Dr. Michael Blume, der Beauftragte gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben des Landes Baden-Württemberg, vermittelte uns in seinem lebhaften und beeindruckenden Vortrag, wie komplex die Thematik des Antisemitismus sich darstellt und wie wichtig die Lehrkräfteausbildung in diesem Zusammenhang ist.
Die ersten Entwürfe unseres deutschen Teams versprechen interessante Inhalte für die geplante Handreichung, die dann im Herbst bei dem hoffentlich stattfindenden Besuch der Israelis gemeinsam fertiggestellt wird. Die abschließende Videobotschaft unseres Teams für das israelische Team vom Dach des Stuttgarter Seminars aus soll unseren israelischen Freunden Mut machen und zeigen, dass die gemeinsame Arbeit fortgeführt wird.

Dr. Klaus Teichmann
Juli 2025